Modulare DNA-Fabrik extrahiert pro Tag 40'000 DNA-Proben
Das niederländische Unternehmen Synchron Lab hat für die Entwicklung von widerstandsfähigem Saatgut die DNA Factory gebaut. Automatisiert wurde sie mit Handhabungsportalen, elektrischen Achsen, pneumatischen Greifern und Sensoren des baden-württembergischen Familienunternehmens Festo.
Wie Festo in einer Medienmitteilung vorrechnet, schafften versierte Fachpersonen an einem Tag die DNA-Extraktion von zwei Mikrotiterplatten, kleine automatisierte Benchtop-Systeme von acht solcher Platten. Mit dieser neuartigen DNA-Fabrik ist ein Durchsatz von 400 Mikrotiterplatten pro Tag möglich. Das entspricht 40'000 DNA-Proben aus zerkleinertem Pflanzenmaterial. Damit reagierten die Unternehmen auf die Nachfrage nach DNA-Proben, die so hoch sei, „dass man gar nicht so viele Laborassistenten einsetzen könnte, um diese Mengen zu liefern“.
Die Proben werden in vier Stationen automatisiert aufbereitet. „Labore begegnen der Automatisierung noch mit einer gewissen Skepsis“, wird Glenn Dukel, Projekt- und Business Development Manager bei Synchron Lab, zitiert. „Daher war es wichtig, dass das Laborpersonal immer erkennen kann, was in der Anlage vor sich geht.“ So seien Pflanzenzüchter in die Entwicklung einbezogen und die Bediensoftware so intuitiv wie möglich gestaltet worden.
Die Anlage trage Züge einer Automobilfabrik mit hoher Produktivität und Modularität, so Festo: „Somit setzt die DNA-Fabrik einen Goldstandard in der DNA-Extraktion, so dass Saatguthersteller in Zukunft auf die enorme globale Nachfrage in der Landwirtschaft reagieren können.“ ce/mm