Schweizer Handel fehlt digitales Wissen
Im Rahmen einer Studie zur digitalen Transformation des Schweizer Handels befragte der Dachverband Handel Schweiz insgesamt 3700 Firmen. Fast alle Befragten hatten sich bereits intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, 91 Prozent arbeiten selbst an digitalen Projekten für das eigene Unternehmen. Allerdings konnten nur 59 Prozent auch die Umsetzung solcher Projekte vermelden.
Neun von zehn Firmen beklagen Schwierigkeiten, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Am häufigsten wurden dabei fehlende Ressourcen oder technische Voraussetzungen, ein Mangel an Fachkräften aber auch des Wissens darüber, was für das eigene Unternehmen möglich und sinnvoll ist. Jede zweite Firma fühlt sich von digitalen Handelsplattformen wie Amazon oder Galaxus bedroht, die wenigsten nutzen Programme zur Auswertung von Kundendaten oder digitale Services wie QR-Code.
„Falls sich das Tempo der digitalen Evolution nicht beschleunigt, sind aktuell bis zu 250'000 Arbeitsplätze im Schweizer Handel bedroht“, kommentiert Kaspar Engeli, Direktor von Handel Schweiz, die Ergebnisse der Studie in einer Medienmitteilung. Dabei sei jede Firma gefordert, eigene Lösungen zu entwickeln.
Wie dies aussehen kann, stellt Handel Schweiz anhand von Beispielen dar. So nutzt die Fenaco in ihren über 570 Volg-Läden und 86 TopShop-Tankstellenshops digitale Instrumente vor allem im Bereich Logistik und Organisation. Der Werkzeug-Händler Brütsch/Rüegger Tools zählt dagegen zu den Pionieren der Industrie 4.0 und wickelt etwa 60 Prozent seiner Bestellungen elektronisch ab. hs