Energie 360°-Tochter speichert CO2 in Pflanzenkohle
Energie 360° öffnet den Markt für die dauerhafte CO2-Entfernung interessierten Unternehmen und Privatpersonen. Der Zürcher Energieversorger ermöglicht es ihnen laut einer Mitteilung nun, im Netz Zertifikate für Negativemissionen zu kaufen.
Der physische Entzug von CO2 findet in der Pyrolyseanlage der Energie 360°-Tochter Bioenergie Frauenfeld statt. Dort wird mithilfe von erneuerbaren Energien das CO2 aus Restholz entzogen und als reiner Kohlenstoff gebunden. Dieser wird etwa einem Erdsubstrat beigemischt und kann so dauerhaft der Atmosphäre entzogen werden. Bioenergie Frauenfeld produziert rund 3500 Tonnen Pflanzenkohle im Jahr. Das entspricht über 10‘000 Tonnen gespeichertem CO2.
Zu den ersten Kunden für die Zertifikate gehört die Zürcher Kantonalbank (ZKB). „Unser Ziel ist es, in unserem Betrieb bis 2030 Netto-Null zu erreichen“, wird ZKB-CEO Urs Baumann in der Mitteilung zitiert. „Um einen Teil unserer unvermeidbaren CO2-Emissionen dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen, beziehen wir Negativemissions-Zertifikate aus der Anlage Bioenergie Frauenfeld von Energie 360°.“
Energie 360° hat sich ausserdem im September an zwei deutschen Start-ups beteiligt, um mit ihnen Produkte für den Schweizer Markt zu entwickeln. Ucaneo Biotech in Berlin hat ein elektrochemisches Verfahren zur direkten Entfernung von CO2 aus der Luft entwickelt. Planeteers in Hamburg entfernt gespeichertes CO2 aus Meerwasser und kann so mineralisiertes Wasser herstellen und die Säurebindungsfähigkeit des Meeres verbessern. ce/stk