Finanzinstitute richten 14 Prozent ihrer Portfolios auf Klimaziel aus
Der Schweizer Finanzmarkt wurde in diesem Jahr zum vierten Mal dem international standardisierten PACTA-Klimatest unterzogen. Er zeigt auf, wie klimaverträglich die Portfolios der einzelnen Institute sind, welche Fortschritte mit Blick auf das Netto-Null-Ziel der Schweiz zu verzeichnen sind und wo es Nachholbedarf gibt.
Wie es in einer Mitteilung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) heisst, haben über 60 Prozent der Teilnehmenden ein Netto-Null-Ziel in ihre Unternehmensstrategien aufgenommen. Ein Grossteil der Banken hat bereits einen entsprechenden Transitionsplan erarbeitet oder in Planung. Unter den Versicherungen, Pensionskassen und Vermögensverwaltenden ist dies bei weniger als der Hälfte der Fall. Und nur 14 Prozent der Portfolios aller Teilnehmenden sollen auf das Netto-Null-Ziel hin ausgerichtet werden.
Deshalb empfehle der Bundesrat mit den erweiterten Swiss Climate Scores, ab 2025 auf allen Finanzprodukten auszuweisen, ob sie diese klimaverträglich ausrichten wollen oder nicht, heisst es in der Mitteilung. Das sei zentral, damit die Schweiz ein führender Standort für nachhaltige Finanzdienstleistungen werden könne.
Bei der Anlageklasse Immobilien zeigen sich Fortschritte in allen Finanzbranchen, ausser bei Vermögensverwalterinnen und -verwaltern. Pensionskassen bauen die meisten Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern. Bei börsenkotierten Aktienanlagen gaben rund 60 Prozent der Teilnehmenden an, durch ihr Stimmrecht und den Dialog Einfluss auf die klimafreundliche Ausrichtung ihrer Portfoliofirmen zu nehmen. Ebensoviele schliessen Kohlefirmen aus ihren Investitionen aus. Jedoch bauen Ölförderfirmen gleichzeitig ihre Förderkapazitäten in den Portfolios der Teilnehmenden aus.
Auf Initiative des Bundesamts für Umwelt und des Staatssekretariats für Internationale Finanzfragenwird dieser Test alle zwei Jahre auf freiwilliger Basis durchgeführt. 2024 haben insgesamt 146 Finanzinstitute teilgenommen, darunter 71 Pensionskassen, 15 Versicherungen, 34 Banken und 26 Vermögensverwalterinnen und -verwalter. ce/mm