Schweizer Fintech-Branche wächst trotz Gegenwind
Nie zuvor hat es in der Schweiz mehr Fintech-Unternehmen gegeben als 2023. Im Vergleich zum Vorjahr stieg deren Zahl von 437 auf 483. Das Wachstum war vor allem bei Fintech-Unternehmen gross, die einen strategischen Fokus auf Nachhaltigkeit setzen. Ihre Anzahl hat sich 2023 um rund 50 Prozent erhöht.
Das zeigt die diesjährige neunte IFZ FinTech-Studie des an der Hochschule Luzern angesiedelten Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ). Erstmals wurden darin auch die in Liechtenstein ansässigen Fintech-Firmen, im vergangenen Jahr 22, berücksichtigt.
Laut Studienleiter Prof. Dr. Thomas Ankenbrand gibt es jedoch auch Abkühlungstendenzen. So hat Stockholm in der Rangliste der attraktivsten Standorte für Fintech-Unternehmen Zürich und Genf von den Plätzen 2 und 3 verdrängt. „Zürich und Genf haben also relativ an Wettbewerbsfähigkeit verloren“, heisst es in einer Zusammenfassung der Studie. Doch belegten ihre Plätze 3 und 4 laut Ankenbrand, „dass die Rahmenbedingungen für Fintech in der Schweiz weiterhin gut sind“. Auf Platz 1 liegt nach wie vor mit grossem Abstand Singapur.
Jungunternehmen des Sektors erhielten 2023 ein Viertel weniger Investitionen als im Vorjahr. Insgesamt wurden in 68 Finanzierungsrunden 457 Millionen Franken transferiert. Das entspricht dem Stand von 2017.
Obwohl Fintech sich von einem Nischenmarkt zu einem „bedeutenden Innovationsanbieter für traditionelle Finanzdienstleistungen entwickelt hat, ist das Potenzial zur Optimierung der Finanzwertschöpfungskette noch nicht ausgeschöpft“, so Ankenbrand. Sich an neue technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz anzupassen, bringe dem Standort Schweiz und dem hiesigen Fintech-Sektor Vorteile. ce/mm