Axpo und ENEGO prüfen Produktion von grünem Wasserstoff in Sizilien
Das Badener Energieunternehmen Axpo hat laut einer Medienmitteilung eine Kooperationsvereinbarung mit dem französischen Energieinvestor ENEGO unterzeichnet. Sie wollen die Machbarkeit einer 100-Megawatt-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff im Südosten Siziliens prüfen.
Die Anlage soll im Industriegebiet von Priolo-Augusta gebaut werden und grünen Wasserstoff für die lokale Industrie und das Transportwesen produzieren, heisst es in der Mitteilung. Bei Nachfrage könnte die Kapazität auf bis zu 300 Megawatt erweitert werden. Das Projekt würde dazu beitragen, auf Sizilien ein Wasserstoffzentrum zu schaffen, das im Rahmen der EHB-Initiative (European Hydrogen Backbone) direkt an das europäische Wasserstoffnetz angeschlossen werden kann.
„Dieses Projekt ist wichtig für die Dekarbonisierung in der Region und insbesondere im Gebiet Priolo-Augusta, das einen Industriestandort von nationalem Interesse umfasst. Der derzeit für die Raffinerien verwendete graue Wasserstoff, also Wasserstoff aus Erdgas, soll durch CO2-freien Wasserstoff ersetzt werden“, wird Guy Bühler zitiert, Leiter Wasserstoff bei Axpo. „Die Zusammenarbeit vieler lokaler Akteure, sowie der wissenschaftliche Beitrag der Ingenieurabteilung der Universität Catania machen das Projekt zu einem wichtigen Meilenstein“, so Alfonso Moriello, CEO der ENEGO Holding.
Axpo betreibt und plant Wasserstoffprojekte im In- und Ausland. Mit dem australischen Unternehmen IGE wird im Peligna-Tal in den Abruzzen eine der grössten Wasserstoffproduktionsanlagen Italiens entwickelt. Die Schifffahrtsgesellschaft SGV wird erstmals ein Passagierschiff auf dem Vierwaldstättersee mit grünem Wasserstoff von Axpo betreiben. Axpo beteiligt sich auch an der Mobilitätsinitiative Arv'Hy in Frankreich zur Einrichtung von Wasserstofftankstellen. ce/gba