Chinesische Übernahmen gehen zurück
Chinesische Investoren sind 2022 in der Schweiz seltener in Erscheinung getreten als im Vorjahr. Die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen durch chinesische Käufer ist im Jahresvergleich von neun auf drei gefallen, informiert EY in einer Mitteilung. „2021 war generell ein ausserordentlich gutes M&A Jahr mit hohen Volumina, der Rückgang im Jahr 2022 kann als Normalisierung angesehen werden“, wird Michael Messerli, Leiter Strategy & Transactions bei EY in der Schweiz, dort zitiert. Im Langzeitvergleich sei „2022 kein besonders schlechtes Jahr gewesen“.
Mit dem Rückgang der Aktivitäten chinesischer Käufer liegt die Schweiz zudem im europäischen Trend. Europaweit ist die Zahl der Transaktionen im Jahresvergleich von 155 auf 139 Übernahmen und Beteiligungen zurückgegangen. In der entsprechenden Rangliste liegt die Schweiz gemeinsam mit fünf weiteren europäischen Ländern auf dem neunten Platz. Die meisten Transaktionen wurden in Grossbritannien, Deutschland und Frankreich gezählt. Das drittplatzierte Frankreich ist dabei eines der wenigen Länder, die 2022 mehr Transaktionen chinesischer Investoren zählen als im Vorjahr.
Hubert Stadler, Leiter des China Desk von EY in der Schweiz, führt „die generelle Unsicherheit, namentlich die steigenden Energiepreise, die Inflation, der Zinsenanstieg und international politische Entwicklungen“ als Hintergründe der nachlassenden chinesischen Investitionstätigkeit an. Zudem hätten Pandemie und damit verbundene Massnahmen „die Einleitung und erfolgreiche Umsetzung von Transaktionen erschwert“. Nach Ansicht von Stadler und Messerli wird die Zahl chinesischer Investitionen in der Schweiz und europaweit steigen, „sobald das Sentiment in China wieder besser ist“. hs