Zinsen und Krisen bremsen Börsengänge
Im ersten Quartal 2023 haben weltweit insgesamt 299 Unternehmen einen Börsengang vollzogen, informiert EY in einer Mitteilung. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies einem Rückgang um 8 Prozent. Die Fachleute des Beratungsunternehmens führen dies auf geopolitische Spannungen, hohe Zinsen und die neue Bankenkrise zurück. „Weltweit schieben Unternehmen derzeit ihre Börsenpläne auf und hoffen auf bessere Rahmenbedingungen“, heisst es in der Mitteilung.
Das Emissionsvolumen der Börsengänge im Berichtsquartal fiel mit 21,5 Milliarden Dollar um 61 Prozent tiefer als im Vorjahresquartal aus. Es habe damit den niedrigsten Wert seit dem ersten Quartal 2019 angenommen, schreibt EY.
Die Schweizer Börse konnte im ersten Quartal 2023 kein neues Unternehmen begrüssen. Allerdings hat die SIX Swiss Exchange zwei Listings von Global Depository Receipts (GDRs) verbucht. Diese Art der Kotierung mit Hilfe der globalen Form des Hinterlegungsscheins ermöglicht es chinesischen Firmen am Schweizer Börsenhandel teilzunehmen. Im Berichtsquartal generierten die GDRs der Zhejiang HangKe Technology Incorporated Company und der Fangda Carbon New Material ein Transaktionsvolumen von insgesamt 338 Millionen Franken.
Für die Zukunft gehen die Fachleute von EY von einer Verbesserung der Wirtschaftslage aus. „Die chinesische Wirtschaft fasst nach der Pandemie wieder Tritt, die US-Konjunktur entwickelt sich stark, wovon auch europäische Unternehmen profitieren werden“, erläutert Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services bei EY in der Schweiz. „Auch die Schweizer Wirtschaft entwickelt sich grundsätzlich gut.“ hs