Siemens plant leistungsstarken Batteriespeicher
Siemens Smart Infrastructure (SI) und die Zukunftsenergie Nordostbayern GmbH (ZENOB) haben eine Absichtserklärung zum Bau eines der leistungsstärksten Batteriespeicher Europas unterzeichnet. Laut Medienmitteilung soll der Batteriespeicher eine Leistung von 100 Megawatt haben, mit einer Speicherkapazität von 200 Megawattstunden. Um die Grösse des Projekts deutlich zu machen, heisst es in der Medienmitteilung von SI aus Zug, der 5000 Quadratmeter große Lithium-Ionen-Batteriespeicher könne rechnerisch 20'000 Durchschnittshaushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Gebaut wird der Speicher von Fluence in Arlington im amerikanischen Bundesstaat Virginia, einem Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und der AES Corporation, ebenfalls in Arlington.
Zweck des Speicherbaus ist laut der Mitteilung, überschüssige erneuerbare Energie aufzunehmen und Bedarfsspitzen im Stromnetz abzudecken. Die Anlage soll von Siemens errichtet und im oberfränkischen Wunsiedel schlüsselfertig übergeben werden. Beide Vertragspartner haben in ihrer Absichtserklärung vereinbart, die Umsetzbarkeit des Vorhaben zu prüfen. Siemens soll dazu ein geeignetes Finanzierungskonzept erarbeiten.
Laut Marco Krasser, Geschäftsführer der SWW Wunsiedel GmbH, einem der beteiligten Partner in der Zukunftsenergie Nordostbayern GmbH, sind Stromspeicher ein wichtiger Baustein für die Gestaltung der Energiezukunft, denn sie könnten das Netz stabilisieren, um die erneuerbare Erzeugung besser auszunutzen. Die Stromproduktion müsse nicht mehr je nach Verbrauchslage abgeregelt werden. Teure, lastbedingte Spitzenlasten liessen sich vermeiden, weil sie sich über den Speicher abfedern lassen, wird Bernd Koch, Cheftechnologe Energy Performance Services bei Siemens Smart Infrastructure, zitiert. Koch: „Davon profitiert auch der vorgelagerte Netzbetreiber, weil er dadurch mehr Flexibilität zum Ausgleich von Spannungsschwankungen erhält, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung vermehrt auftreten.“
Und Siemens-Projektleiter Andreas Schmuderer: „Das Ein- und Ausschalten der grossen Industrieanlagen im Netzgebiet braucht sehr viel Strom. Dafür musste der Netzbetreiber bisher erhebliche Reserven vorhalten. Fallen diese in Zukunft weg, birgt dies ein grosses Potenzial zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen auf dem lokalem Energiemarkt.“ gba