BAZL setzt auf nachhaltige Treibstoffe für Luftfahrt
Flüge ab Schweizer Flughäfen haben in den Jahren 2018 und 2019 rund 11 Prozent zum CO2-Ausstoss des Landes beigetragen. Laut der langfristigen Klimastrategie der Schweiz soll der Luftverkehr bis 2050 netto kein CO2 mehr ausstossen. Dieses Ziel soll sowohl durch Kompensationen als auch durch die Verringerung des tatsächlichen CO2-Ausstosses erreicht werden.
Der Löwenanteil der CO2-Reduktionen dürfte in den nächsten Jahrzehnten mit dem Einsatz nachhaltiger Treibstoffe erzielt werden. Das geht aus einem Strategiebericht hervor, den das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) veröffentlicht hat. Bereits heute seien nachhaltige Treibstoffe aus biogenen Quellen auf dem Markt. Allerdings sei die Umweltbilanz eigens angebauter Biomasse problematisch, heisst es in dem Bericht. Zudem stände sie in Flächenkonkurrenz mit Nahrungs- und Futtermitteln. Das Potenzial biogener Abfallstoffe für Flugtreibstoffe sei dagegen gering.
Das BAZL setzt daher vor allem auf nachhaltige Treibstoffe, die mit erneuerbarem Strom oder direkt mit Sonnenenergie aus Wasser und dem CO2 aus der Luft hergestellt werden. Mit ihnen sollte der CO2-Ausstoss bis 2050 um mindestens 60 Prozent gesenkt werden. Allerdings müssten diese Treibstoffe importiert werden, denn das Produktionspotenzial in der Schweiz sei beschränkt. Der Fokus solle daher auf der Förderung von Pilot- und Demonstrationsanlagen mit Schweizer Beteiligung liegen. Zudem sollten die Hürden für den Import solcher Treibstoffe abgebaut werden.
Das BAZL hat bei der Ausarbeitung des Berichts mit den Bundesämtern für Umwelt und für Energie, mit dem Dachverband Aerosuisse und mit Akteuren der Wissenschaft zusammengearbeitet, unter anderem mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. stk