Dürren werden häufiger, länger und extremer
(CONNECT) Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat mit dem Institute of Science and Technology Austria das „weltweit umfangreichste Dürreinventar für die letzten 40 Jahre“ geschaffen, „in einer Auflösung von fünf Kilometern“, wird WSL-Postdoc und Studienerstautor Liangzhi Chen in einer Mitteilung seines Instituts zitiert. In seiner Studie hat das Forschungsteam festgestellt, dass Mega-Dürren häufiger und intensiver werden. Ausserdem nahm deren Ausdehnung in diesem Zeitraum jährlich um 50'000 Quadratkilometer zu.
„Die Gewalt der mehrjährigen Dürren wird mit dem Klimawandel immer stärker werden“, resümiert Mitautor Philipp Brun von der WSL. Zudem richten sie „enormen wirtschaftlichen Schaden an, etwa in der Landwirtschaft und der Stromerzeugung“, so Studienleiter Dirk Karger von der WSL. Auch die Auswirkungen auf die Ökosysteme würden immer stärker. Die von ihm aufbereiteten Klimadaten, die bis ins Jahr 1979 zurückreichen, beschreiben das Klima hochaufgelöst auf allen Kontinenten. Sie waren die Basis der Studie.
Darüber hinaus stützten sich die Forschenden nicht auf Beobachtungsdaten, die in abgelegenen Regionen nur spärlich oder gar nicht zur Verfügung stehen. Stattdessen erfassten sie Dürren meteorologisch, indem sie Anomalien im Niederschlag sowie in der Verdunstung aus Boden und Pflanzen ermittelten. Daraus erstellten sie einen Dürre-Index und beobachteten zusätzlich die Veränderungen der Vegetation während der jeweiligen Dürreereignisse mittels globaler Satellitendaten.
Ihre Methode bildete nicht nur bereits bekannte Dürren korrekt ab, sondern auch solche in schwer zugänglichen Gebieten wie etwa im Kongo-Regenwald von 2010 bis 2018. Das Dürreinventar steht öffentlich zur Verfügung und soll Ländern helfen, sich besser auf kommende mehrjährige Trockenperioden vorzubereiten. ce/mm