Heisser Jupiter ermöglicht neue Erkenntnisse
(CONNECT) Forschende der Universitäten aus Zürich, Bern und Genf haben im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunkts PlanetS gemeinsam mit internationalen Forschenden laut einer Mitteilung neue Konstellationen im Planetensystem WASP-132 entdeckt und die Erforschung begonnen.
Die Forschenden entdeckten dabei, dass ein sogenannter heisser Jupiter – ein Planet mit einer Masse ähnlich des Jupiters unseres Sonnensystems – den Zentralstern des Systems in sieben Tagen und drei Stunden umkreist. Eine Supererde, ein Gesteinsplanet mit sechsfacher Masse der Erde, hat einen Orbit von nur 24 Stunden und 17 Minuten. Zudem verfügt das Planetensystem über einen massereichen Riesenplaneten, der für eine Umkreisung des Gassterns fünf Jahre benötigt. Bislang war die Forschung davon ausgegangen, dass heisse Jupiter isoliert in ihrem Planetensystem existieren. „Die Entdeckung eines heissen Jupiters neben einer inneren Supererde und einem entfernten Riesen stellt unser Verständnis von der Entstehung und Entwicklung dieser Systeme in Frage“, wird François Bouchy, vom Département d’Astronomie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Genf, in der Mitteilung zitiert. Wie es von Solène Ulmer-Moll, ehemalige Postdoktorandin an der Universität Bern und Mitautorin der Studie, heisst, war es das „das erste Mal, dass wir eine solche Konfiguration beobachtet haben". Da heisse Jupiter also doch nicht ausschliesslich isoliert in Planetensystemen existieren, müsse ihr Migrationsprozess anders verlaufen als bislang angenommen, so die Forschenden.
Die Erforschung von WASP-132 wurde 2006 im Rahmen des Programms Wide Angle Search for Planets (WASP) initiiert, 2014 begann der CORALIE-Spektrograph, der am Schweizer Euler-Teleskop installiert ist und der von der Universität Genf gesteuert wird, mit der Beobachtung des heissen Jupiters. In den Folgejahren wurden die Bewegungen der Supererde und des Riesenplaneten verfolgt und registriert. Diese Untersuchungen zu den Kombinationen aus den drei beobachteten Planeten liefern laut Ravit Helled, Professorin für Theoretische Astrophysik an der Universität Zürich und Mitautorin der Studie, „wichtige Hinweise auf Theorien zur Planetenentstehung und insbesondere auf deren Migrationsprozesse.“ ce/ww