Schweizer Spitäler weisen höchste Fallkosten auf
(CONNECT) Fachleute des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) haben Gesundheits- und Spitalausgaben westeuropäischer Staaten analysiert und dabei auch die Schweizer Ausgaben in Relation gesetzt. Die Schweiz sticht in der Studie mit den höchsten Kosten für einen durchschnittlichen stationären Fall heraus. Dieser schlägt mit knapp 8400 Euro zu Buche, Norwegen und die Niederlande liegen ebenso über 8000 Euro. Deutschland rangiert bei rund 6000 und Finnland verzeichnet mit 4000 Euro die geringsten Kosten. Diese Aussagen beziehen sich grossteils auf einen Zeitraum bis 2022 und basieren auf Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat).
Zudem wird in der Schweiz eine starke Dominanz der stationären Versorgung gegenüber der ambulanten Behandlung im Spital ausgemacht: Für erstere werden 78 Prozent der Ausgaben verwendet, für letztere nur 22 Prozent. Das steht im besonderen Kontrast zu skandinavischen Ländern und den Niederlanden. In Finnland wird sogar mehr Geld für die ambulante als die stationäre Arbeit ausgegeben.
Für das DKI liegt ein zentrales Ergebnis darin, dass die Spitalausgaben in Deutschland für einen vergleichsweise kleinen Anteil von unter 25 Prozent der Gesundheitskosten verantwortlich sind. Ähnlich sieht es in der Schweiz mit etwas mehr als einem Viertel aus. Alle weiteren untersuchten Länder kommen jeweils auf rund ein Drittel und mehr. In Dänemark sind Spitalausgaben für knapp die Hälfte der Gesundheitsausgaben verantwortlich.
Gleichzeitig steht die Schweiz mit 11,7 Prozent auf Platz 3 hinter Deutschland und Frankreich, geht es um den höchsten Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandprodukt. Anteilig am wenigsten gibt in diesem Vergleich Norwegen aus (7,9 Prozent).
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