Unilever nutzt Speiseeis als Energiespeicher
Unilever macht sich die Flexibilität von Speiseeis für Temperaturschwankungen zunutze, um es als Energiespeicher in seinem Tiefkühllager im hessischen Heppenheim einzusetzen. Wie das Unternehmen mit Hauptsitz in London mitteilt, senkt es die Temperaturen auf minus 24 Grad, wenn genügend Strom aus Wind- und Solaranlagen zur Verfügung steht und er entsprechend billiger ist. Wenn die Strompreise steigen, weil die verfügbaren erneuerbaren Energien zurückgehen, verlangsamen die über 55‘000 Paletten Speiseeis den Anstieg der Kühltemperatur im Lager.
Im Juli konnte Unilever in Heppenheim auf diese Weise den Stromverbrauch um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat senken. Die Qualität und die Sicherheit der Produkte bleibt dabei laut der Mitteilung erhalten. „Zukünftig können wir allein an diesem Standort Energiekosten im sechsstelligen Bereich einsparen“, wird Nikolaus Huber, General Manager Ice Cream bei Unilever DACH, in der Mitteilung zitiert. „Für die 250 Kühllager bei Unilever weltweit gehen die Möglichkeiten zu Einsparungen in die Millionen."
Unilever hat für diese Lösung mit dem Beratungsunternehmen Energeering aus Mülheim an der Ruhr zusammengearbeitet. Dabei werden auch Sensoren und Künstliche Intelligenz eingesetzt. „Tiefkühllager verbrauchen viel Energie“, wird Holm Riedel, Geschäftsführer von Energeering, in der Mitteilung zitiert. „Durch intelligentes Energie-Management und die natürlichen Speichereigenschaften der gekühlten Produkte können diese Lager Netzlasten reduzieren und das Abschalten von Wind- und Solaranlagen verhindern.“ ce/stk