UZH-Forschung trägt zur Eindämmung sexuell übertragbarer Infektionen bei
(CONNECT) Forschende der Universität Zürich (UZH) haben in Zusammenarbeit mit der Universität Buenos Aires eine neue Methode zur Genomsequenzierung erarbeitet: Mithilfe speziell entwickelter molekularer Sonden „fischten“ sie die bakterielle DNA von Geschlechtskrankheiten aus den klinischen Proben und ermöglichten so eine hochauflösende Genomanalyse, heisst es in einem Bericht der UZH. „Die neue Methode hilft uns zu verstehen, wie sich Geschlechtskrankheiten ausbreiten und anpassen“, wird Helena Seth-Smith vom UZH-Institut für Medizinische Mikrobiologie zitiert.
Um sexuell übertragbare Infektionen (Sexually Transmitted Infections, STI) wirkungsvoll behandeln und eindämmen zu können, sind solche genetischen Informationen wichtig. Sie geben Hinweise darauf, wie die dafür verantwortlichen Bakterien untereinander verwandt sind, wie sie übertragen werden und wie resistent sie gegen Antibiotika sind.
Bisher war die Erforschung der Erreger schwierig. Sie können meist nicht im Labor gezüchtet werden. Dazu enthalten klinische Proben Unmengen menschlicher DNA, was die Genomsequenzierung bakterieller STI stark erschwert. Mit ihrer neuen Methode haben die Forschenden in Argentinien auch einen bisher unbekannten Stamm von Chlamydien entdeckt. Er wurde in Rektalproben von Männern gefunden.
„Der Befund unterstreicht die Dynamik der Übertragungs- und Entwicklungswege von STI“, so Erstautorin Karina Büttner. „Mit diesen Instrumenten können wir die Bemühungen der öffentlichen Gesundheit zur Kontrolle und Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen besser unterstützen.“ ce/mm