Forschende wollen Biogasanlagen wirtschaftlicher machen
Ein Forschungsteam der Universität Hohenheim hat das Verbundprojekt Kleine Anaerobanlagen zur Verwertung von Wirtschaftsdünger (Klawir) gestartet. Ziel von Klawir sei es, eine standardisierte und kostengünstige Lösung für Biogaskleinstanlagen zu entwickeln, heisst es in einer Medienmitteilung.
Biogasanlagen sind für kleine Landwirtschaftsbetriebe meist unerschwinglich, oder eine Investition lohnt sich für sie nicht. Ein Umstieg auf Kleinanlagen bietet laut der Mitteilung Möglichkeiten für kleinere Viehbetriebe. Bei der einstufigen Güllevergärung komme ein kostengünstiger, vollständig recyclierbarer Rührkessel-Fermenter zum Einsatz, der in Holz-Sandwichbauweise gefertigt werde. Mit diesem Fermenter könnten Anlagen wirtschaftlich betrieben werden, heisst es.
Laut der Mitteilung gehen 59 Prozent der gesamten Methan- und 95 Prozent der Ammoniak-Emissionen in Deutschland auf die Landwirtschaft und da insbesondere den Verdauungsprozess von Wiederkäuern und auf die Lagerung von Festmist und Gülle zurück. Um den Ausstoss zu reduzieren, kann dieser Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen vergärt werden. Das Verfahren habe weitere Umweltvorteile gegenüber der Lagerung in offenen Behältern, da Biogas als Energieträger eingesetzt werden könne, der „fossile Ressourcen ersetzt und dadurch weitere Kohlendioxid-Emissionen einspart“.
Das Projekt endet am 30. September 2026 und wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Fördersumme beträgt 1,28 Millionen Euro. Am Projekt beteiligt sind neben der Universität Hohenheim die Technische Universität Dortmund, Live Energies GmbH und der Verein renergie Allgäu. ce/heg