Zürcher Forschende arbeiten an besserer Therapie bei Blutkrebs
Das Projekt INTeRCePT, an dem rund 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Zürich (UZH), der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), des Universitätsspitals (USZ) und des Universitäts-Kinderspitals Zürich beteiligt sind, geht nach dreijähriger Grundlagenforschung im Sommer 2024 in die klinische Phase. Laut einem Bericht der UZH will die insgesamt fünfjährige und am medizinischen Forschungszentrum The LOOP Zurich angesiedelte Studie klären, warum einige an Leukämie und Lymphdrüsenkrebs Erkrankte gut auf die Therapie ansprechen und andere nicht.
„Um die Erfolgschancen zu erhöhen, müssen wir grundsätzlich verstehen, was die Patientinnen und Patienten unterscheidet und warum welches Medikament wirkt“, erklärt Thorsten Zenz, UZH-Professor für Hämatologie und Initiator von INTeRCePT, in einem Interview. „Danach bringen wir die Ergebnisse in einer klinischen Studie zusammen.“
Das Ziel ist, mit Präzisionsmedizin die Ansprechquote um 50 Prozent zu erhöhen. Dazu arbeitet das Konsortium auch mit dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg zusammen. Mit computergestützten Analysen werden die molekularbiologischen Reaktionen der einzelnen Zellen auf die unterschiedlichen Therapien in einer extrem hohen Auflösung analysiert.
In einer Folgestudie, die ebenfalls im Sommer startet, bekommen 50 Hochrisikopatientinnen und -patienten eine CAR-T-Zell-Therapie und zusätzliche Behandlungen. Die eine Hälfte erhält eine Standardtherapie, die andere eine individuelle Risikoeinschätzung und dann aufgrund ebenfalls individueller Zellanalysen eine entsprechende Therapie. Damit, so Zenz, wollen die Forschenden „auch für die Zukunft lernen, in welchen Fällen die Gefahr eines Rückfalls besteht und in welchen Fällen nicht“. ce/mm