Interpharma fordert mehr Tempo bezüglich Digitalisierung und EU
Interpharma ruft die Entscheidungsträgerinnen und -träger in der Schweiz dazu auf, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern. Bei seiner Medienkonferenz am 9. Januar hat der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen des Landes drei zentrale Punkte genannt, die die Schweiz in diesem Jahr dafür prioritär angehen müsse: die Beziehungen zur EU, die Digitalisierung sowie den Patientenzugang zu dringend benötigten Medikamenten.
Mit 48 Prozent der Exporte ist die Europäische Union nach wie vor der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für die Schweizer Pharmaindustrie. Vor diesem Hintergrund seien stabile Beziehungen zur EU entscheidend, heisst es dazu auch in einer Medienmitteilung von Interpharma. Trotzdem zeichneten sich bei zwei relevanten EU-Grossprojekten noch keine Lösung ab: der Pharmaceutical Strategy for Europe, die zeitnah umgesetzt werden soll, und dem europäischen Gesundheitsdatenraum.
Daher brauche es laut Verbandspräsident Jörg Rupp nun „ein beherztes Handeln“ und rasch Klarheit über die Rahmenbedingungen für ein nationales und digitales Gesundheitsdatenökosystem, das dann mit dem europäischen kompatibel sein müsse. „Ansonsten droht die Schweiz international abgehängt zu werden“, so der Verband.
Zudem warteten Patientinnen und Patienten zu lang auf dringend benötigte Medikamente. Mit der Revision der Verordnung über die Krankenversicherung (KVV) und dem Kostendämpfungspaket 2 bestehe jedoch „die akute Gefahr, dass die Attraktivität des Schweizer Marktes für die Firmen abnimmt“, heisst es in der Mitteilung weiter. Dazu habe Interpharma den Vorschlag des Rückvergüteten Innovationszugangs unterbreitet. „Unser Vorschlag“, so Dr. Katrien De Vos von Interpharma, „kann einige Probleme lösen, während die vorgesehene KVV-Revision sie weiter verschärfen würde“. mm