Unternehmen fehlt Personalpolitik für ältere Mitarbeitende
Eine grosse Mehrheit der Menschen zwischen 55 und 64 sei heute gut in den Arbeitsmarkt integriert, schreibt Swiss Life in einer Mitteilung. Die Versicherungsgesellschaft hat die Integration über 55-Jähriger in den Arbeitsmarkt in einer Studie untersucht. Den Ergebnissen zufolge ist deren Erwerbstätigkeitsquote in den letzten zehn Jahren um 7 Prozentpunkte auf 73 Prozent gestiegen.
„Ältere Erwerbstätige fühlen sich im Betrieb mehrheitlich wertgeschätzt, finanziell selbstbestimmt und sind mit ihrer Arbeitssituation zufrieden“, wird Studienautor Andreas Christen in der Mitteilung zitiert. Allerdings sinke mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, im Falle einer Entlassung eine neue vergleichbare Stelle zu finden, führt Swiss Life aus. Erwerbstätige mit Angst um den eigenen Arbeitsplatz sprächen sich daher mehrheitlich gegen ein höheres Renteneintrittsalter aus.
In der Zukunft werde die Bedeutung älterer Arbeitnehmer zunehmen, wird in der Mitteilung weiter erläutert. Bereits heute wachse die Erwerbsbevölkerung hauptsächlich aufgrund der über 55-Jährigen. Zudem müsse 2030 mit rund einem Drittel mehr Pensionierungen als 2019 gerechnet werden.
„Entsprechend gehen wir davon aus, dass der Druck auf Unternehmen steigen wird, jegliches Arbeitskräftepotenzial abzuschöpfen – auch jenes der erwerbslosen, nicht erwerbstätigen oder unterbeschäftigten über 55-Jährigen“, erläutert Christen. Den Erhebungen von Swiss Life zufolge betreiben die meisten Unternehmen jedoch trotzdem keine aktive Personalpolitik für ältere Mitarbeitende. „Einige Unternehmen unterschätzen den bevorstehenden demografischen Wandel des Arbeitsmarkts“, meint Christen. hs