Swiss export wünscht sich für KMU mehr Unterstützung der Politik
(CONNECT) Exportorientierte Schweizer Unternehmen reagieren auf Herausforderungen mit hoher Flexibilität und Agilität, fasst swiss export-Geschäftsleiterin Claudia Moerker in einem von UBS veröffentlichten Interview zusammen. Diese besonderen Fähigkeiten haben sie etwa auch während der Pandemie bewiesen. Zudem profitierten sie von der Rechtssicherheit und dem Standortvorteil der Schweiz.
„Besonders Familienunternehmen kombinieren Innovation mit einem starken Pioniergeist und bewahren gleichzeitig ihre Werte“, so Moerker weiter. Sie hat ihr Amt seit 2003 inne. Zudem ist sie Gründerin von swiss ecomove, einer Initiative von swiss export, die sich auf nachhaltige Mobilität und die Förderung umweltbewusster Lösungen für international tätige Schweizer Unternehmen konzentriert.
Zu den aktuellen Schwierigkeiten zählt sie den zunehmenden Protektionismus in vielen Märkten. Der freie Handel werde durch Zölle und Handelsbarrieren erschwert. Beim wichtigsten Handelspartner der Schweiz, Deutschland, stocke die Wirtschaft in einigen Bereichen, besonders in der Automobilindustrie. „Viele Zulieferer in der Schweiz kämpfen mit Unsicherheiten, die von der deutschen Wirtschaft ausgehen“, sagt sie.
Zudem mahnt sie an, dass Strategien und alte Ansätze immer wieder überdacht werden müssten, „wie ein Künstler, der sein Werk übermalt, wenn es sich nicht stimmig anfühlt“. Denn „Export ist keine exakte Wissenschaft“. Ihr Appell an die Unternehmen lautet: „Sie sollen ihre Strategien frühzeitig überdenken und kontinuierlich weiterentwickeln – nicht nur im Ausland. Besonders bei der Nachfolgeplanung sehe ich oft, dass zu lange gezögert wird.“
Als besonderes Anliegen bezeichnet sie umweltbewusstes Handeln: „Wachstum ist wichtig, aber es muss nachhaltig und überlegt sein.“ Und „nicht zuletzt“ appelliert sie an die Politik, „KMU stärker zu unterstützen, indem bürokratische Hürden abgebaut und pragmatische Lösungen gefunden werden“. ce/mm