Frauenanteil in Führungsetagen stagniert
Die 100 grössten Schweizer Arbeitgeber erreichen 2024 die Vorgaben der Geschlechterrichtwerte. Wie der schillingreport 2024 darlegt, zählen die Geschäftsleitungen hierzulande 20 Prozent Frauen und die Verwaltungsräte 31 Prozent. Von 2019 bis 2023 ist der Anteil Unternehmen mit mindestens 30 Prozent Frauen in der Geschäftsleitung von 4 Prozent auf 21 Prozent gestiegen. Doch wie es in einer Medienmitteilung zum aktuellen Report heisst, sinkt er aktuell wieder auf 20 Prozent. Gleichzeitig stagniert der Anteil Unternehmen ohne Frauen in der Geschäftsleitung bei 23 Prozent, „nach Jahren der steilen Absenkung“ von 53 Prozent im Jahr 2019 auf 25 Prozent im vergangenen Jahr.
Für die Zukunft setzt der Herausgeber dieses Reports, Unternehmensberater Guido Schilling, auf einen „respektablen Pool“ an qualifizierten Managerinnen im mittleren Management. Dieses Potenzial werde sich in einigen Jahren in den Geschäftsleitungen niederschlagen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass Rahmenbedingungen geschaffen würden, in denen Frauen sich wohlfühlen, etwa hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Dass solche Rahmenbedingungen in der Schweiz noch keine Tradition hätten, könne eine Erklärung für „einen beispiellosen Höchststand“ bei der Fluktuation weiblicher Führungskräfte sein, ebenso der Umstand, dass in Geschäftsleitungen der Anteil von Frauen ohne Schweizer Pass wesentlich höher ist als jener der Männer. Zudem wurden 64 Prozent der männlichen Geschäftsleitungsmitglieder intern berufen und seien daher mit der Unternehmenskultur vertraut, aber nur 55 Prozent der weiblichen. Im Ergebnis bleiben Frauen im Schnitt nur drei Jahre in der Geschäftsleitung einer Firma, Männer hingegen sieben Jahre.
Im öffentlichen Sektor steigt der Frauenanteil im Topkader von 24 Prozent im Vorjahr auf 25 Prozent. In der Bundesverwaltung stagniert ihr Anteil bei 38 Prozent. ce/mm