OECD empfiehlt Einbezug von Frauen und Älteren in Arbeitsmarkt
Die Schweizer Wirtschaft hat sich in den Krisen der vergangenen Jahre im Vergleich zu den anderen Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) als widerstandsfähig erwiesen. Die Pariser Denkfabrik der Industriestaaten geht in ihrem am 14. März veröffentlichten Bericht aber davon aus, dass die Wachstumsraten mit 0,9 Prozent für 2024 und 1,4 für 2025 moderat bleiben. Sie rechnet auch mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit von 4,0 Prozent im vergangenen auf 4,4 Prozent in diesem und im nächsten Jahr.
Mittelfristig werden vor allem der Klimawandel und die Alterung der Bevölkerung die Schweizer Wirtschaft und in der Folge die öffentlichen Haushalte belasten. Schon heute sei der Arbeitskräftemangel ein Dauerproblem für viele Unternehmen. Die OECD empfiehlt, Frauen und Ältere noch stärker in den Arbeitsmarkt einzubeziehen.
Die OECD verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Betreuungskosten für Kinder zu den höchsten der Industriestaaten gehören. Die Bruttokosten für zwei Kinder in einer typischen Kindertagesstätte lägen bei über 55 Prozent eines Durchschnittsverdienstes. Im OECD-Schnitt seien es mit 28 Prozent nur halb so viel. Die Beteiligung von über 65-Jährigen am Arbeitsmarkt liege in der Schweiz unter dem OECD-Durchschnitt. Es werde aber auch in Zukunft Zuwanderung gebraucht, um den Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft zu befriedigen.
Die OECD empfiehlt auch den Abbau des administrativen Aufwandes für Unternehmen. Dieser liege über dem Durchschnitt der Industriestaaten. Angesichts der grossen aussenwirtschaftlichen Offenheit soll die Schweiz auch die Beziehungen mit der EU als ihrem grössten Handelspartner verbessern und weitere Freihandelsabkommen abschliessen. ce/stk