KSB schafft Sichtkontakt bei Geburten per Kaiserschnitt
Das Kantonsspital Baden (KSB) hat bei Entbindungen per Kaiserschnitt neu ein Eltern-Fenster eingeführt. Damit sollen laut einer Medienmitteilung Eltern den Geburtsvorgang live verfolgen können.
Bisher war es der Mutter aufgrund einer aufgespannten, sterilen Abdeckung in Form eines Tuchs nicht möglich, Blickkontakt zum Bauchbereich und zum Baby zu haben. Durch einen transparenten Operationsvorhang könne sie künftig sehen, wie das Baby aus ihrem Bauch herauskommt. „Auch der Vater kann besser am Geburtsvorgang teilhaben, vom ersten Atemzug des Babys bis zum Durchtrennen der Nabelschnur. Gleichzeitig ermöglicht der transparente Vorhang eine Geburt unter sterilen Bedingungen“, heisst es.
Mit ein Grund zur Einführung des Eltern-Fensters seien Erfahrungen in der Charité-Klinik in Berlin. Dort berichten Mediziner, „dass die Mütter dank diesem Sichtkontakt im Wochenbett psychisch stabiler seien als nach dem traditionellen Kaiserschnitt, bei dem ihnen das bewusste Geburtserlebnis vorenthalten wurde“.
„Sie erleben das wichtige Ereignis bewusster mit, was sehr emotional sein kann“, wird Professor Leonhard Schäffer, Chefarzt für Pränataldiagnostik und Geburtshilfe am KSB, zitiert. Zwar ersetze der Kaiserschnitt nicht die natürliche Geburt, doch, so Schäffer, sei es für einen Teil der werdenden Mütter der sicherste Weg. Ihnen könne nun ein besseres Geburtserlebnis angeboten werden, bei dem Sicherheit und Sterilität gewährleistet bleiben.
Die ersten 50 Geburten per Kaiserschnitt mit dem neuen Verfahren hätten positive Rückmeldungen bekommen. Das Spital stellt ein Video mit Eindrücken einer Fenster-Sectio zur Verfügung. ce/heg