Längere Pausen zwischen Geburten können Kälberzahl verringern
Gesteigerter Milchverbrauch geht mit einer erhöhten Kälberproduktion einher. Betroffen sind vor allem Bio-Milchbetriebe, da die Nachfrage nach Bio-Kalbsfleisch im Verhältnis zu Bio-Milchprodukten gering ist. Über 22´000 überzählige Kälber würden auf Bio-Betrieben in Baden-Württemberg jährlich geboren, heisst es in einer Medienmitteilung der Universität Hohenheim.
Forschende der Universität sowie der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen haben deshalb im Rahmen des Projekts „Innovative Strategien für eine ethische Wertschöpfung der Kälber aus der ökologischen Milchviehhaltung“, kurz „WertKalb“, nach Lösungen gesucht. Daran haben 21 Betriebe und Organisationen vor allem aus den Bio-Musterregionen Ravensburg, Biberach, Hohenlohe und Freiburg i. Br. teilgenommen.
Die Forschenden haben in einem Massnahmenkatalog Lösungsansätze aufgelistet. So soll die Zeit zwischen der Geburt der Kälber verringert werden. „Wenn in rund 13 Prozent der baden-württembergischen Betriebe die Zeit zwischen den einzelnen Geburten nur um drei Monate erhöht würde, so kämen circa sieben Prozent weniger Kälber auf die Welt, ohne dass die Milchleistung wesentlich verringert wird“, wird Josephine Gresham, Koordinatorin der Projektes, in der Medienmitteilung zitiert. Zudem könne die Zusammenarbeit von Mutterkuhhaltern und Biomastbetrieben verbessert werden. Der Marktwert für Bio-Kalbfleisch könne erhöht werden, indem sein rotes Fleisch als Qualitätsmerkmal bekannter werde. Kreuzzüchtigungen und stressfreies Schlachten auf dem Hof verbessere zudem die Fleischqualität. ce/jus