Bundesrat will zur individuellen Besteuerung wechseln
Der Bundesrat hat seine Eckwerte zum Wechsel in die Individualbesteuerung vorgelegt. Künftig sollen alle Erwerbstätigen eine eigene Steuererklärung einreichen müssen. Eine gemeinsame Steuererklärung von Ehepaaren soll wegfallen. Die Individualbesteuerung soll auf allen drei Staatsebenen eingeführt werden, also auf Bundesebene, im Kanton und in der Gemeinde, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung.
Der Wechsel zur Individualbesteuerung soll die höhere Besteuerung bestimmter Ehepaare senken. Diese fällt an, wenn die Addition von Einkommen wegen der Progression zu einem höheren Steuersatz führt.
Der Bundesrat will ausserdem den Kinderabzug bei der direkten Bundessteuer von heute 6000 Franken auf 12‘000 Franken verdoppeln. Der Steuersatz bei niedrigen und mittleren Einkommen soll gesenkt und derjenige bei hohen Einkommen leicht erhöht werden.
Der vorgeschlagene Systemwechsel dürfte vor allem Ehepaare mit zwei etwa gleich viel verdienenden Erwerbstätigen, Rentner sowie Unverheiratete ohne Kinder entlasten.
Der Bund rechnet bei diesem Systemwechsel mit Mindereinnahmen von insgesamt 1 Milliarde Franken. Davon sollen beim Bund 800 Millionen Franken anfallen, bei den Kantonen 200 Millionen Franken.
Der Bundesrat will bis März 2024 die Botschaft zum Systemwechsel vorlegen. Die Vorlage dient als indirekter Gegenvorschlag zur Volksinitiative „Für eine zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung“. ce/stk