Tech-Industrie verzeichnet starken Rückgang der Aufträge
(CONNECT) Die Schweizer Tech-Industrie steht unter starkem Druck. Die Umsätze sanken im ersten Halbjahr 2025 gemäss einer Mitteilung des Branchenverbandes Swissmem im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,5 Prozent. Die Güterexporte gingen um 0,9 Prozent zurück. Der Auftragseingang ist im gesamten Halbjahr um 2,3 Prozent gesunken, hat sich aber beschleunigt: Im zweiten Quartal gingen 13,4 Prozent weniger als im ersten ein. Die Beschäftigung ging um 3100 auf noch 324‘000 Mitarbeitende zurück.
Damit schlägt die Konjunktur in wichtigen Märkten durch. Deutschland bleibt zwar mit 23,2 Prozent der wichtigste Markt der Schweizer Tech-Industrie. Dorthin wurden aber 2,5 Prozent weniger exportiert als im Vorjahr. Die Exporte nach China, mit 6,4 Prozent Nummer drei der Absatzmärkte, sanken um 16,8 Prozent.
Die USA als zweitwichtigster Markt mit einem Anteil von 14,8 Prozent haben mit einem Zuwachs von 1,0 Prozent im ersten Halbjahr noch zu den Lichtblicken gehört. Im zweiten Halbjahr dürften die neuen Zölle von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz durchschlagen. „Wir befinden uns in einem gefährlichen Abwärtsstrudel, dessen Sogwirkung durch die US-Zölle nun noch verstärkt wird“, wird Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher in der Mitteilung zitiert.
Aus der Sicht der Firmen sind der starke Franken und die Nachfrageschwäche in den Märkten die grössten Herausforderungen, gefolgt von Regulierungsdruck und den US-Zöllen. 80 Prozent wollen laut einer Umfrage von Swissmem neue Märkte erschliessen, 60 Prozent neue Geschäftsfelder aufbauen.
Swissmem fordert von der Politik nun einen Abbau der Bürokratie, ein Stopp der Regulierung und einen raschen Abschluss der Bilateralen III mit der EU sowie eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes von 18 auf 24 Monate. „Die Firmen brauchen jetzt Zeit und finanzielle Mittel zur Anpassung“, wird Swissmem-Präsident Martin Hirzel zitiert. „Zeit gewinnen sie durch die Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung. Und finanzielle Mittel werden durch tiefere Standortkosten frei.“ ce/ug