Zürcher Kantonsrat senkt Gewinnsteuer
Der Zürcher Kantonsrat hat am 4. November der Senkung des kantonalen Gewinnsteuersatzes für Unternehmen von 7 auf 6 Prozent zugestimmt. Die Gewinnsteuer etwa in der Stadt Zürich, Bundes- und Gemeindesteuern eingeschlossen, sinkt damit um 1,5 Prozentpunkte auf 18,2 Prozent. Dafür haben laut einer Mitteilung 111 Mitglieder des Kantonsrates gestimmt, dagegen 66. Die SP und die Grünen haben das Referendum ergriffen, das Stimmvolk hat das letzte Wort.
Die Steuersenkung geht auf die Steuerreform zur Abschaffung des kantonalen Sonderstatus für Holdinggesellschaften zurück, die Anfang 2020 in Kraft trat. Damals wurde die kantonale Gewinnsteuer von 8 auf 7 Prozent gesenkt und eine weitere Senkung angekündigt. Entsprechend beantragte der Regierungsrat 2023 den nächsten Schritt. Zur Gegenfinanzierung schlug er vor, die Dividendensteuer für Beteiligungen über 10 Prozent von 50 auf 60 Prozent zu erhöhen. Der Kantonsrat verzichtet nun darauf.
Die bürgerliche Mehrheit des Kantonsrates, die Zürcher Handelskammer und weitere Verbände haben nun eine Allianz für einen starken Standort Zürich lanciert, welche sich für die Annahme der Steuersenkung engagiert. Sie verweist in einer Mitteilung darauf, dass der Kanton in der Rangliste der Gewinnsteuern seit 2006 um zwölf Plätze auf den vorletzten Platz gerutscht ist. Nur noch Bern besteuert stärker. Entsprechend wanderten Firmen ab.
Eine Senkung der Steuern stärke den Standort. „Mit der Steuervorlage stärken wir Wirtschaft und Forschung im Kanton Zürich“, wird die grünliberale Ständerätin Tiana Moser in der Mitteilung zitiert. „Davon profitieren wir alle.“ Ähnlich Nationalrätin Nina Fehr Düsel (SVP): „Mit der Steuervorlage sichern wir Steuersubstrat für unseren Kanton.“ ce/stk