Schweiz und Grossbritannien erleichtern grenzüberschreitende Finanzdienste
Finanzministerin Karin Keller-Sutter und ihr britischer Kollege Schatzkanzler Jeremy Hunt haben am 21. Dezember in Bern ein Abkommen über die gegenseitige Anerkennung bei Finanzdienstleistungen unterzeichnet, informiert das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) in einer Mitteilung. Im sogenannten Berne Financial Services Agreement wird vor allem die Gleichwertigkeit der jeweiligen Rechts- und Aufsichtsrahmen beider Länder für eine ganze Reihe von Finanzdienstleistungen von Banken, Vermögensverwaltungen und Versicherungen festgeschrieben. „Dieses Abkommen trägt dazu bei, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz langfristig zu erhalten und zu stärken“, wird Keller-Sutter in der Mitteilung zitiert.
Schweizer Vermögensverwaltungen wird mit dem Abkommen die grenzüberschreitende Geschäftstätigkeit erleichtert. Vermögende britische Privatkunden könnten künftig direkt bedient werden, erläutert das EFD. Im Versicherungsbereich können künftig auch britische Unternehmen im Nicht-Lebengeschäft für grosse Unternehmenskunden grenzüberschreitend tätig werden. Vor Inkrafttreten muss das Abkommen allerdings erst von den Parlamenten beider Länder ratifiziert werden.
Economiesuisse begrüsst die getroffene Vereinbarung. Das Abkommen markiere „den Start einer neuartigen Zusammenarbeit zwischen zwei der wichtigsten Finanzmärkte Europas“, schreibt der Wirtschaftsverband in einer Mitteilung. Dabei streicht economiesuisse das neuartige Vorgehen bei dessen Erarbeitung heraus: „Anstatt nationale Vorschriften zu harmonisieren, fokussiert der ergebnisorientierte Ansatz auf gleichwertige Regulierungsergebnisse“. ce/hs