Nationalbank belässt Leitzins bei 1,75 Prozent
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht laut ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 14. Dezember keinen Anlass, den SNB-Leitzins von 1,75 Prozent zu verändern. Wie sie darin ausführt, hat der Inflationsdruck über das letzte Quartal des Jahres leicht abgenommen. Doch bleibe die Unsicherheit hoch.
Im November lag die Inflation bei 1,4 Prozent und damit etwas niedriger als in den Vormonaten. Dies schreibt die SNB vor allem einer geringeren Teuerung bei Waren und bei Dienstleistungen im Tourismus zu. Jedoch seien für die kommenden Monaten höhere Strompreise und Mieten sowie eine Anhebung der Mehrwertsteuer zu erwarten. Daher erwartet die SNB für 2023 eine höhere Inflationsrate von 2,1 Prozent. Für 2024 geht sie von 1,9 Prozent und für 2025 von 1,6 Prozent aus. Die Prognose beruht auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum 1,75 Prozent beträgt.
Die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft in den kommenden Quartalen sind nach wie vor verhalten. Unsicherheitsfaktoren sind laut SNB die erhöhte Inflation in einigen Ländern, eine weitere Straffung der Geldpolitik, eine Verschärfung der Energiesituation im Winter und steigende geopolitische Spannungen.
Im Inland geht die SNB für das laufende Jahr von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1 Prozent aus. Für das kommende Jahr erwartet sie ein Wachstum zwischen 0,5 und 1 Prozent. „In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit ihren graduellen Anstieg fortsetzen und die Auslastung der Produktionskapazitäten sich weiter etwas zurückbilden.“ Als Hauptrisiko bezeichnet die Nationalbank eine ausgeprägtere konjunkturelle Abschwächung im Ausland. ce/mm