Zürcher Forschende identifizieren die Erde als bewohnbaren Planeten
Die für die künftige Weltraummission LIFE (Large Interferometer for Exoplanets) geplante Technik ist in der Lage zu erkennen, ob ein Exoplanet bewohnbar ist oder nicht. Das haben Physikerinnen und Physiker der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der Universität Zürich jetzt bestätigt. Das Einzigartige an ihrer Forschung ist laut einem Bericht der ETH, dass diese Technologie nicht an simulierten Modellen, sondern an realen Gegebenheiten getestet wurden, nämlich jenen der Erde.
Der Plan ist, dass die internationale Initiative LIFE unter der Führung der ETH im Weltraum, dort, wo das James-Webb-Teleskop stationiert ist, fünf kleinere Satelliten positioniert. Gemeinsam sollen sie ein grosses Teleskop bilden, das als Interferometer die Wärmestrahlung von Exoplaneten im Infrarotbereich auffangen soll. „Im Lichtspektrum sollen chemische Verbindungen nachgewiesen werden, die auf Leben auf den Exoplaneten hinweisen“, wird Sascha Quanz zitiert. Er leitet die LIFE-Initiative.
Das wichtigste Forschungsergebnis der vorliegenden Studie lautet: Wenn ein Weltraumteleskop wie LIFE den Planeten Erde aus rund 30 Lichtjahren Entfernung beobachten würde, fände es Hinweise auf eine gemässigte, bewohnbare Welt. Das Team konnte in den Infrarotspektren der Erdatmosphäre Konzentrationen der atmosphärischen Gase CO2, Wasser, Ozon und Methan nachweisen sowie Oberflächenbedingungen, die das Vorkommen von Wasser begünstigen.
Zudem – und auch das ist eine wertvolle Erkenntnis – spielt es keine Rolle, aus welchem Winkel der Exoplanet von dem LIFE-Teleskop untersucht wird. Die Studie zeige, so Quanz, „dass Weltraummissionen der nächsten Generation beurteilen können, ob nahegelegene, gemässigte, erdähnliche Exoplaneten bewohnbar oder sogar bewohnt sind“. ce/mm